Rezension Rondo 2018

Boulevard

RONDO. Das Klassik & Jazz Magazin

3/2018, S. 62

Ein Schuss Jazz, eine Prise Film, ein Löffel Leichtigkeit: Bunte Klassik Vorgestellt von OLIVER BUSLAU

[…]

Kopitz’ andere Seite

Dass Musikwissenschaftler einfallsreich komponieren können, ist so selbstverständlich nicht. Klaus Martin Kopitz bildet eine rühmliche Ausnahme: Neben Forschungen etwa zur Beethoven-Biografik bringt der Musikologe auch eigene Werke zu Papier – klassisch- ernstes für den Konzertsaal, aber auch Film- und Hörspielmusiken und mehr. Um sein schöpferisches vom forschenden Ich zu trennen, hat er als Komponist das Pseudonym Mia Brentano angenommen – so auch beim Album „Mia Brentano’s Hidden Sea“. Wer hier nur eine weitere Woge der Peaceful-Piano-Welle (nur eben diesmal für Klavierduo) erwartet, irrt. Kopitz/Brentano liefert ein immer wieder überraschendes Panorama von klassisch bis freitonal, von jazzig bis minimalistisch. Dass sich die Crossover- Pianisten Benyamin Nuss und Max Nyberg diese Stücke, die über Jahrzehnte hinweg entstanden, für ihr Album gesi- chert haben, kann man sehr gut verstehen.

Benyamin Nuss, Max Nyberg: „Mia Brentano’s Hidden Sea“, Mons Records/in-akustik

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert